Heute komme ich zu einem leidigen Thema, das uns alle wohl mal im Laufe unseres Lebens begleitet: Zahnschmerzen. Die können ja bekanntlich viele Ursachen haben und letztenendes, wenn es sich um Karies oder dergleichen handelt, führt kein Weg am Zahnarzt vorbei.

Oft treten aber Zahnschmerzen aus anderen Gründen, wie Zähneknirschen oder einfach beim Zahnen bei kleinen Kindern auf. Und wenn gerade kein Zahnarzt zur Stelle ist, möchte man dann doch die Schmerzen vorübergehend eindämmen. Ich versuche hier weitestgehend auf Medikamente zu verzichten (was nicht immer klappt), und war daher auf der Suche nach einem Öl oder Gel, dass Entzündungen hemmen und damit auch die Schmerzen stillen kann. Also habe ich etwas experimentiert und möchte euch daher mein natürliches Zahnöl vorstellen. Es ist nicht zum Zähneputzen gedacht, sondern wirklich, wenn Schmerzen auftreten, zur Überbrückung, bis man zum Zahnarzt geht oder als Unterstützung beim Zahnwechsel z.B. bei Kindern, bei Zahnfleischproblemen, nach einem gezogenem Zahn u.ä.

Es ist zwar etwas zeitaufwändig, aber es lohnt sich. Ich habe das Öl aus akutem Anlass hergestellt, weil bei uns gerade mehrere Zahnwechsel (Wackelzähne) anstehen und ich selbst auch eine kleine „Zahn-Baustelle“ habe, die laut Zahnarzt aber derzeit keiner Behandlung bedarf. Also, auf zur natürlichen Schmerzbehandlung 🙂

Ein kleiner Hinweis noch: Dieses Öl ist ohne eine alkoholische Tinktur, da ich es auch für die Kids verwende. Effektiver wäre eine alkoholische Myrrhe-Tinktur, statt dem Öl.

Das sind die Zutaten:

  • 40 g Mandelöl
  • 10 g Myrrhe
  • 2 g Salbeiblätter, getrocknet
  • 1 mittelgroße Nelkenwurz (Wurzel), getrocknet oder 3-4 Gewürznelken
  • 2 Tropfen ätherisches Nelkenöl
  • 2 Tropfen äterhisches Weihrauchöl
  • 2 Tropfen ätherisches Copaiba Öl
  • 1 Tropfen ätherisches Kamillenöl blau

Eine kurze Erklärung möchte ich euch noch zu den Wirkstoffen in den verwendeten Zutaten geben.

Myrrhe

Myrrhe gilt seit sehr langer Zeit als Mittel gegen Zahnfleischprobleme bzw. um das Zahnfleisch zu erhalten. Auch die Ägypter verwendeten sie schon zum Balsamieren der Mumien. Heute kennen wir Myrrhe jedoch meist nur vom Räuchern, obwohl sie medizinisch schon so lange verwendet wird.

Myrrhe wirkt sehr gewebsstärkend (deswegen auch gut bei Zahnfleischschwund) und sie ist adstringierend (festigt das Zahnfleisch). Auch die antibakterielle und stark entzündungshemmende Wirkung ist inzwischen gut untersucht. Einer der Gründe, warum der Myrrhrbaum zur Arzneipflanze des Jahre 2021 gewählt wurde (Kren/Meerettich wurde zur Heilpflanze gewählt).

Salbei und Kamille

Salbei und Kamille sind altbekannte, weitverbreitete Hausmittel, die bei Zahnschmerzen zum Einsatz kommen. Unter anderem wegen ihrer bakterien- und enzündungshemmenden Wirkung.

Nelke / Nelkenwurz

Gewürznelken und Nelkenwurz haben schmerzstillende Eigenschaften und werden oft als erste Wahl bei Zahnschmerzen genommen. Die meisten kennen wahrscheinlich die Gewürznelke als Hausmittel so, dass sie direkt zum schmerzenden Zahn dazugegeben wird bzw. auf der Nelke gekaut wird. Wegen ihrer entzündungshemmenden Stoffe werden Nelken auch oft in Zahnpasten gegeben. Der Wirkstoff Eugenol wirkt dabei aber auch wie eine leichte örtliche Betäubung. Nelken werden aber auch bei Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen und zur Steigerung des Wohlbefindes in der Küche zum Kochen verwendet. Die Nelkenwurz hat ähnliche Eigenschaften und wird daher auch ähnlich eingesetzt. In der Homöopathie wird die Nelkenwurz wie Baldrian gebraucht, weil sie entspannend und beruhigend wirkt. In der Küche kommt sie zum Aromatisieren von Getränken und Speisen zum Einsatz.

Copaiba

Copaiba wird an sich auch schon alleine als ätherisches Öl gegen Zahnschmerzen eingesetzt. Wenn ihr dieses nicht zuhause habt oder nicht kaufen möchtet (es kann je nach Hersteller recht kostspielig sein), könnt ihr es in der Rezeptur auch weglassen. Die übrigen Öle helfen auch schon 🙂 Aber der Vollständigkeit halber, hier auch ein paar Infos: Copaiba ist eine aus Brasilien stammende Heilpflanze, aus deren Harz das Öl gewonnen wird. Es wird aufgrund seiner antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften bei jeder Art von Entzündungen oder Schmerzen angewendet. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen: https://supernahrung.com/copaiba/

So, und nun zur Zubereitung 🙂 Es ist eigentlich recht einfach, nur braucht es etwas Zeit, bis ihr den Ölauszug hergestellt habt. Die Myrrhe löst sich nicht ganz im Öl auf, aber die Inhaltsstoffe gehen nach einer Weile in dieses über.

Zunächst mörsert ihr die Myrrhe ganz fein und lasst sie im Mandelöl im Wasserbad ausziehen. Das kann mitunter mehrere Stunden dauern, bis ihr ein intensives Aroma wahrnehmt. Ich habe den Salbei und die Nelkenwurz auch gleich mit hineingegeben, sodass auch die Inhaltsstoffe davon ausgezogen werden. Insgesamt habe ich ca. 2 Stunden ausgezogen.

Dann wird alles durch ein sehr feines Sieb abgeseiht und muss vollständig auskühlen. Erst jetzt gebt ihr die ätherischen Öle hinzu. Bitte vorsichtig dosieren, sonst wird das Öl eventuell zu scharf. Wenn ihr zu viel erwischt von den ätherischen Ölen, füllt einfach noch etwas Mandelöl hinzu. Wenn es euch zu wenig ist, vorsichtig und tröpfchenweise nachdosieren.

Und fertig ist auch schon das Zahnöl!

Das Öl wird mit einem Wattestäbchen auf die betroffene Stelle nach Bedarf sanft eingerieben bzw. für das Ölziehen (Spülen und Ziehen durch die Zähne im Mund) verwendet.

Hinweis: Die Inhalte dieses Artikels ersetzen keinesfalls einen Arztbesuch!
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