5 Pflanzen bei Husten, die du kennen solltest

5 Pflanzen bei Husten, die du kennen solltest

Es ist wieder Erkältungs- und Hustenzeit. Viele Menschen leiden an Atemwegserkrankungen, die sehr vielseitig ausfallen können. Grundsätzlich reichen die Atemwege von der Nasenöffnung über die Nebenhöhlen bis zur Lunge. Unsere Bronchialschleimhaut ist laufend Staub und Mikroorganismen ausgesetzt, die mit der Luft eingeatmet werden. Kräuter können uns dabei unterstützen, die natürliche Abwehrfunktion dieser Schleimhautschicht zu stärken und sogar verhindern, dass sich Keime in der Lunge festsetzen. Mit diesen fünf Pflanzen habe ich bereits sehr gute Erfahrungen gemacht, vor allem, wenn es akut wurde. Natürlich sind das bei Weitem nicht alle Pflanzen, die bei Husten helfen. Es gäbe hier noch einige mehr, die erwähnenswert wären. Wenn du dir unsicher bist beim Sammeln oder nicht selbst das eine oder andere anbaust, empfehle ich dir deine Apotheke des Vertrauens aufzusuchen, und nach geeigneten Teemischungen oder Salben zu fragen. Bitte denke auch daran, dass selbst Kräuterarzneien an ihre Grenzen kommen können. Das heißt: Solltest du Beschwerden haben, die bereits länger andauern, ist ein Arztbesuch unumgänglich.

Möchtest du dir eine Hausapotheke zulegen, so kann ich dir bei Husten diese fünf Pflanzen empfehlen. Ich habe sie in meinem Kräuterschrank und mische nach Bedarf / Symptomen auch mit anderen Pflanzen:

  • Königskerze – Verbascum

Es gibt drei Königskerzenarten, die arzneilich genutzt werden: die Gemeine Königskerze (Verbascum phlomoides), die Großblumige (Verbascum densiflorum) und die Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus). Königskerzen sind zweijährige Heilpflanzen. Das heißt, im ersten jahr bildet sie eine Rosette und im darauffolgenden Jahr wunderschöne gelbe Blüten. Über die Königskerze gäbe es wirklich viel zu schreiben, denn sie ist wahrlich eine Königen unter den Heilpflanzen. Hier gehe ich jedoch erstmal nur auf ihre Wirkung bei Atemwegserkrankungen ein. Die Königskerze ist insofern besonders, als dass sie sowohl gereizte Schleimhäute beruhigen kann, als auch den Abtransport von Hustenschleim erleichtert. Ihr könnt einen reinen Blütentee zubereiten, oder die Königskerze in Teemischungen einsetzen. Kombiniert mit Eibisch, Malve oder Spitzwegerich beispielsweise erweitert sie die Wirksamkeit der schleimlösenden Eigenschaften. Kombiniert mit Fenchel, Thymian oder Primelwurzel wird der Reiz auf die Schleimhäute vermindert.

  • Thymian – Thymus vulgaris

Thymian ist ein wahrer Allrounder bei uns. Erst heute gab es Tomatenragout mit Thymian abgeschmeckt. Es wird sehr oft in der deftigen Küche mit Fleischgerichten eingesetzt und als Heilpflanze ist er garnicht mehr wegzudenken. Unser Thymian im Garten steht schon seit vielen Jahren und ist auch über den Winter verfügbar, sodass ich nicht viel davon trockne. Beliebt ist der Tee vor allem bei Kindern. Was ihn auszeichnet ist vor allem das enthaltene ätherische Öl, das antiseptisch, schleimlösend und antioxidativ wirkt. Auch als Wurmmittel kommt Thymian zum Einsatz oder bei Krämpfen verschiedener Arten. Zusammen mit anderen Kräutern wird Thymian bei Asthma sehr oft verwendet. Ich gebe das ätherische Öl auch sehr gerne in diversen Erkältungssalben.

  • Spitzwegerich – Plantago lanceolata L.

Spitzwegerich habe ich erst unlängst bei einem Kräuterspatziergang mit einer Schulklasse gesammelt. Ich denke, es ist eine Heilpflanze, die wohl fast jeder kennt, vor allem in der äußerlichen Anwendung gegen Insektentiche. Spitzwegerich ist toll, er kommt so oft und nahezu überall vor. Natürlich auch in der Apotheke erhältlich. Innerlich angewandt wird er unter anderem bei Schleimhautentzündungen (Katarrhen) der Atemwege, z.B. bei Erkältungen und trockenem Reizhusten aber auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Medizinisch verwendet werden vor allem die Blätter. Die Blüten schmecken aber überigens auch hervorragend und finden so eher kulinarische Verwendung.

  • Alant(wurzel) – Inula helenium

Ich habe Alant tatsächlich erst während meiner Ausbildung zur Kräuterpädagogin kennengelernt. Seit dem begleitet mich diese Pflanze in unterschiedlichen Bereichen. Ich nutze Alantwurzel hauptsächlich zum Räuchern. Hier entfaltet sie ihre Wirkung gegen Stress, negative Energien und wirkt stark aufbauend. Die Alantwurzel gilt schon seit Langem als mildes, wärmendes und tonisierendes Mittel, das bei chronischer Bronchitis und generellen Beschwerden der Atemwege angewendet wird. Verantwortlich für die schleimlösende Wirkung der Alantwurzel ist übrigens das darin enthaltene Inulin. Alant sollte nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden. Das in der Alantwurzel enthaltene Alentolacton wirkt übrigens erwiesenermaßen gegen Tuberkolosebakterien. Zudem konnten irische Wissenschafteer nachweisen, dass die Wurzel Bakterien hemmt, die gegen Antibiotika resistent sind! Aus Alant könnt ihr z.B. eine Abkochung herstellen, Tinkturen oder sogar Sirup.

  • Eibisch(wurzel) – Althaea officinalis

Vom Echten Eibisch werden die Wurzeln, Blätter und Blüten verwendet. Bekannt ist der Einsatz vor allem bei Husten, wo er reizlindernd wirkt und bei gereiztem Magen bzw. generell Magen-Darm-Beschwerden. Wenn der Tee aus Blättern hergestellt wird, können diese ganz normal mit kochendem Wasser übergossen werden. Wenn die Wurzel verwendet wird, sollte diese kalt übergossen und etwa 1-2 Stunden stehen gelassen werden. Info: Solltet ihr andere Arzneimittel nehmen, ist eine ärztliche Rücksprache ev. notwendig, da Eibischzubereitungen bei der gleichzeitigen Einnahme mit anderen Arzneimitteln deren Aufnahme in den Körper einschränken oder verzögern können.

Rezept: Brusttee

Diese Zusammenstellung ist eine alte Rezeptur, die ihr euch auch in Apotheken zusammenstellen lassen könnt.

zur Befeuchtung & Stärkung der Schleimhaut:

  • 10 g Malvenblüten
  • 10 g Königskerzenblüten
  • 20 g Eibischblätter
  • 20 g Eibischwurzel

optional, wenn der Husten akut ist, kommt noch folgendes hinzu:

  • 10 g Thymian
  • 25 g Süssholzwurzel
  • 5g Anis (zerstoßen)

Zubereitung

1 TL Brusttee mit kaltem Wasser ansetzen und ca. 1-2 Stunden stehen lassen (Kaltansatz). Ich habe diese Mischung allerdings auch schon heiß aufgegossen mit sehr guten Erfolgen bei Erkältung allgemein.

Achtung: Süßholz verleiht dieser Mischung einen richtig guten und süßlichen Geschmack. Süßholzwurzel ist jedoch nicht zum dauerhaften Verzehr geeignet. Menschen mit Bluthochdruck, Nierenproblemen oder Diabetes sollten ebenfalls auf Süßholzwurzel verzichten. Auch in der Schwangerschaft und Stillzeit wird diese Heilpflanze nicht empfohlen.

 



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