Es gibt ein paar Dinge, die sollte jeder in seiner Hausapotheke parat haben. Dazu zählen auch sogenannte “Notfall-Salben”, wenn man sich geschnitten hat (ich koche ja bekanntlich viel und da kann es hier und da mal passieren, dass was schief geht), die Kinder mit aufgeschürften Knien Nachhause kommen, wenn man sich bei der Gartenarbeit einen Schiefer zugezogen hat oder einen Muskelkater 😉
Heute gebe ich euch daher ein einfaches Rezept zur Herstellung so einer Salbe mit. Bekannt ist sie auch unter dem Namen “Pechsalbe” und traditionell wird sie aus einem Baumharz (Fichte, Lärche, Tanne z.B.), Öl und Bienenwachs hergestellt. Um ihre enzündungshemmende Wirkung aber zu verstärken, habe ich mich entschieden eine weitere Wunderwaffe der Natur mit zu verarbeiten: Propolis. Und ich habe gleich den Ölauszug aus Johanniskraut verwendet, den ich im Sommer gemacht habe.
Meine Zutaten und ihre Eigenschaften:
Johanniskrautöl
Johanniskraut wirkt einerseits stimmungsaufhellend und andererseits durch seinen hohen Anteil an Flavonoiden entzündungshemmend. Es ist bekannt, dass Johanniskrautöl auf die Haut einen positiven Einfluss hat und wird deshalb häufig bei Neurodermitis eingesetzt.
Fichtenharz
Fichtenharz ist einfach toll! Ich verwende es so gern zum Räuchern, weil es nicht nur antibakteriell und schleimlösend wirkt, sondern auch auf der feinstofflichen bzw. spirituellen Ebene dabei hilft, alte Wunden zu heilen. Bäume “produzieren” Harz, um ihre Wunden zu verschließen. Deswegen bitte auch beim Sammeln darauf achten, kein frisches Harz zu nehmen, sondern eines, das bereits älter und verhärtet ist, also eines, das der Baum nicht mehr benötigt. Wenn ihr keine alten Fichten in der Nähe habt, könnt ihr das Harz auch in der Apotheke oder den Online-Versandhandel bestellen.
Propolis
Propolis wird von Bienen erzeugt. Sie verwenden Propolis (auch Bienenharz genannt) zur Abdichtung des Bienenstocks, damit z.B. keine Pilze, Bakterien oder andere Mikro-Organismen hineingelangen können. Propolis ensteht dadurch, dass unsere lieben Bienen Naturharz und Pollenbalsam von den Bäumen sammeln und dann eine eine Mischung aus Wachs, Bienenpollen und ätherischen Ölen hinzufügen. Da ein Bienenstock aber nur max. 500 g Bienenharz/Jahr produziert, ist Propolis eine richtige Kostbarkeit der Natur und daher auch im höheren Preissegment zu finden. Aufgrund der Zusammensetzung von mehreren Vitaminen und Mineralstoffen ist es ein wahrer Biister fürs Immunsystem aber eben auch gegen diverse Bakterien, die in die Haut z.B. bei Wunden eindringen können.
Diese drei Komponenten habe ich also gewählt, um eine Allzweck-Salbe zu machen, um sie immer parat zu haben. Ihr könnt natürlich auch ein anderes Öl verwenden, wenn ihr kein Johanniskrautöl zur Hand habt. Olivenöl eignet sich hierfür auch sehr gut. Bienenwachs ist hier sowohl pflegend, als auch Konsistenzgeber für die Salbe.
Wund- und Heilsalbe aus Fichtenharz und Propolis
- 90 g Johanniskrautöl
- 30 g Fichtenharz
- 5 g Propolis (Bienenharz)
- 10 g Bienenwachs
Harze am besten zerkleinern. Ein Wasserbad vorbereiten.
Öl und zerkleinerte Harze in ein feuerfestes Glas geben und im Wasserbad bei niedriger Temperatur schmelzen lassen. Dieser Vorgang kann bis zu 2-3 Stunden dauern.
Anschließend in ein 2. Glas durch ein Küchentuch abfiltern.
Bienenwachs zugeben und das Glas wieder ins Wasserbad stellen.
So lange rühren, bis das Bienenwachs geschmolzen ist.
Fertige Salbe in ein sauberes, steriles Glas füllen und auskühlen lassen.
Erst danach verschließen und dunkel lagern.
Viel Spaß beim Nachmachen!