Wenn wir schon Ende Mai dicke Jacken anziehen müssen, dann können wir uns auch gleich einen guten Tee für kalte Tage gönnen 🙂 Seit einiger Zeit habe ich das Fermentieren von Kräutern für mich entdeckt und möchte auch euch dieses Geschmackserlebnis nicht vorenthalten.
Ihr kennt bestimmt Grünen und Schwarzen Tee. Im Prinzip ist Schwarztee nichts anderes als fermentierter Grüner Tee.
Was bedeutet fermentieren?
Ist etwas fermentiert, bedeutet das im Grunde, dass es einem Gärvorgang unterzogen wurde. Dabei entsteht eine Säure, die das Lebensmittel sowohl länger haltbar macht, als auch eine Art gesunden Geschmacksverstärker hinzufügt. Für das Fermentieren von Kräutern für ein besseres, stärkeres Teearoma braucht ihr eigentlich nicht viel: Qualitätsware (Bio-Kräuter) und etwas Zeit. Küchenutensilien wie ein Messer, Nudelholz und luftdichte Gefäße oder Frischhaltefolie hat meistens jeder zuhause. Und dann kann es schon losgehen.
So fermentierst du deine Kräuter
- Ernte deine Kräuter an einem trockenen und sonnigen Tag (ich weiß, im Moment eher rar). Wenn du die Kräuter aus deinem Bio-Garten hast, musst du sie nicht vorher waschen. Abliegen lassen und auf Insekten kontrollieren.
- Lasse sie für ein paar Stunden anwelken.
- Danach breitest du sie auf einer Unterlage/einem Brett aus, besprühst sie mit etwas Wasser und schneidest sie. Es muss nicht allzu klein sein
- Anschließend wird alles kräftig geknetet (mit den Händen oder mit einem Nudelholz), sodass die Zellsäfte austreten.
- Ich gebe die Kräuter dann in einen Gefrierbeutel und verschließe sie luftdicht. Ihr könnt auch ein Tuch nehmen, alles fest zuschnüren und in eine Box geben.
- So dürfen die Kräuter nun den Gärungsprozess starten.
- Nach 3 Tagen ist die Fermentierung abgeschlossen und ihr könnt eure Kräuterleins nun ausbreiten und bei max. 40 Grad trocknen.
- Erst, wenn alles knistert und gut durchgetrocknet ist, in einem Schraubglas aufbewahren.
Ich kontroliere alles mind. 1x/Tag und knete nochmals durch, damit alles regelmäßig feucht ist und es zu keiner Schimmelbildung kommt.
Der Tee riecht sehr intensiv! Wichtig: Es kann natürlich immer passieren, dass die Mischung während des Gärprozesses schimmelt. Mir ist es letztes Jahr auch einmal passiert. Das ist aber kein Grund aufzugeben 😉 Ich kann es euch sehr ans Herz legen, es einmal zu probieren! Der Geschmack ist einzigartig.
Fermentierter Erkältungstee
Ihr könnt sehr vieles fermentieren. Hervorragend schmecken z.B. Walderdbeerblätter oder eine Mischung aus Erdbeer-, Himbeer- und Brombeerblättern, ihr könnt auch die Schale einer Bio-Zitrone oder Bio-Orange dazugeben. Da wir unseren Erkältungstee vom Vorjahr schon recht bald aufgebraucht hatten, habe ich diesmal Nachschub gemacht – mit ein paar Neuerungen.
Das war meine Auswahl:
- Spitzwegerich
- Gundelrebe
- Thymian
- Salbei
- Pfefferminze
- Hollunderblüten
- Bohnenkraut (Blüten)
Was ist deine Lieblingsmischung? Oder was würdest du gerne ausprobieren? Lass es mich bitte gerne hier oder über FB wissen 🙂
Viel Spaß!